Das Haus Arenberg und die Habsburgermonarchie - Eine transterritoriale Adelsfamilie zwischen Fürstendienst und Eigenständigkeit (16.-20. Jahrhundert)

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Auteur

William D. Godsey, Veronika Hyden-Hanscho

Éditeur

Schnell + Steiner

Détails

368 p., 100 illustrations, 24,5 x 22 cm

Hardcover

Année

2019

ISBN number

978-3-7954-3299-7

Langue

Allemand

Site Internet de l'éditeur

Das Haus Arenberg und die Habsburgermonarchie - Eine transterritoriale Adelsfamilie zwischen Fürstendienst und Eigenständigkeit (16.-20. Jahrhundert)

Über Jahrhunderte hinweg pflegte die in mehreren west- und zentraleuropäischen Ländern reich begüterte Adelsfamilie Arenberg ein Naheverhältnis zum Haus Habsburg. Der Band untersucht die wechselseitigen Verbindungen dieser hochadeligen Familie mit der Habsburgermonarchie auf unterschiedlichen Ebenen und im internationalen Kontext.

Die Adelsfamilie Arenberg besaß zahlreiche Güter in den südlichen Niederlanden, dem Rheinland und Frankreich, später auch in den österreichischen Erblanden und Reichsitalien und stand in enger Beziehung zum Haus Habsburg. Der Fokus des Bandes richtet sich zum einen auf die Präsenz der Arenbergs an den habsburgischen Höfen in Wien und Brüssel sowie im habsburgischen Militärdienst, zum anderen auf ihre Rolle in der Vermittlung habsburgischer Herrschaft insbesondere in den südlichen Niederlanden. Dabei stellt sich die Frage nach Strategien der Macht- und Statusabsicherung sowie des Aufstiegs einer transterritorialen Familie, die lange in den Randzonen mehrerer Großstaaten - neben der Habsburgermonarchie auch des Hl. Römischen Reichs und Frankreichs - angesiedelt war.
Darüber hinaus widmen sich einige Beiträge dem Leben und Werdegang von Arenberg-Frauen, die in der Familienerinnerung weitgehend der Vergessenheit bzw. Verteufelung anheimfielen.

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Rezension über: Das Haus Arenberg und die Habsburgermonarchie, in: Sehepunkte, ausgabe 21 (2021), nr. 2

Rezension über William D. Godsey / Veronika Hyden-Hanscho (Hgg.): Das Haus Arenberg und die Habsburgermonarchie. Eine transterritoriale Adelsfamilie zwischen Fürstendienst und Eigenständigkeit (16.-20. Jahrhundert), Regensburg: Schnell & Steiner 2019, ISBN 978-3-7954-3299-7

http://www.sehepunkte.de/2021/02/32950.html

Der Band über die Familie Arenberg und ihr Verhältnis zur Habsburgermonarchie ist Teil eines historiografischen Mammutunternehmens zur Geschichte der Dynastie. Es liegen bereits fünf Bände vor, die die Familiengeschichte in unterschiedliche historische Räume einordnen: Zwei Bände widmen sich der Familiengeschichte in der Eifel, in Westfalen und im Emsland, zwei weitere beleuchten die Familiengeschichte in den Niederlanden und den spanischen bzw. österreichischen Niederlanden, der fünfte Band geht den Karrierewegen der Arenberger in Frankreich nach. Auch der hier zu besprechende Band zu den Beziehungen von Arenbergern sowohl zur spanischen als auch zur österreichischen Linie des Hauses Habsburg über einen Zeitraum von 500 Jahren ist für sich genommen bereits ein opulentes Werk und lässt bei der Qualität der einzelnen Beiträge sowie in der prachtvollen Ausstattung und Bebilderung keine Wünsche offen.

Die dem Band zugrundliegende Fragestellung zielt auf die Strategien der Hausmitglieder, Status und Einfluss, Rang und Ressourcen der Familie für die Zukunft zu sichern, wenn möglich gar zu steigern, und jeweils angemessen auf die sich ständig wandelnden politischen Rahmenbedingungen flexibel zu reagieren. Ihr Besitz konzentrierte sich insbesondere auf zwei Räume: zum einen die Grafschaft Arenberg in der Eifel, von der sich ihr Status als Fürsten des Reiches ableitete. Zum anderen waren die Arenberg seit dem 16. Jahrhundert insbesondere im Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und Frankreich begütert. Sie unterhielten also in den folgenden zwei Jahrhunderten gute Beziehungen sowohl zu den Kaisern des Heiligen Römischen Reiches als auch zu den spanischen Königen als Landesherrn der spanischen Niederlande.

Renate Pieper widmet sich in ihrem Beitrag den Beziehungen des Hauses Arenberg zur spanischen Krone, Martin Wrede listet all diejenigen Familienmitglieder auf, die im 16. und im 17. Jahrhundert für den spanischen König oder für den Kaiser Kriegsdienste leisteten, insbesondere in den Niederlanden, aber auch im Heiligen Römischen Reich während des Dreißigjährigen Krieges oder in den Türkenkriegen. Veronika Hyden-Hanschos Beitrag über die Verbindung des Hauses Arenberg mit der Familie Carretto aus Ligurien und die damit einhergehende Einbindung in das Klientelnetzwerk des Wiener Kaiserhofes zum Ausgang des 17. Jahrhunderts ist besonders lesenswert. Sie vermag anhand der archivalischen Überlieferung nachzuweisen, dass insbesondere Personen, die im Familiengedächtnis der Arenberger keine posthume Anerkennung erfuhren, wie Anna Eusebia Teufel oder Maria Henrietta Carretto, großen Anteil daran hatten, dass die Familie am Kaiserhof Fuß fassen konnte. Katrin Keller informiert anschaulich über die Rolle Maria Henriettas als Witwe bei der Bewahrung des eigenen Landbesitzes sowie als faktische Strippenzieherin zum Wohle der Familie, aber auch über ihren jahrzehntelangen Rechtsstreit mit ihrem Sohn, der ihr vorwarf, den Familienbesitz nicht zum Wohle der Nachkommen verwaltet zu haben. Eben diesem Sohn Léopold Philippe, mit dem Maria Henrietta sich herumzustreiten hatte, widmet Hyden-Hanscho ihren zweiten Beitrag für diesen Band, und nimmt dafür einen Perspektivenwechsel vor, indem nun insbesondere die Bedeutung eines ranghohen Adligen in den österreichischen Niederlanden für die Durchsetzung wichtiger politischer Anliegen der Herrscherfamilie und deren Herrschaft insgesamt in den Vordergrund gerückt wird, insbesondere auch deren Bedeutung für das Akquirieren der notwendigen Steuereinnahmen und weiterer Finanzmittel und die dafür notwendige Zustimmung der Stände. Die Militärkarriere von Léopold Philippe sowie die Heeresverfassung in den österreichischen Niederlanden werden von Guy Thewes vorgestellt, wobei letztlich die zeitweiligen Grenzen von Arenbergs Einfluss deutlich werden, der trotz energischem Widerstand die von Daun vorgenommene Vereinheitlichung der Regimentsverfassung der kaiserlichen wie der wallonischen Regimenter nicht verhindern konnte. Horst Carl führt in seinem Beitrag vor, wie gerade die stetige Vergrößerung der kaiserlichen Armee Mitgliedern der Familie Arenberg im 18. Jahrhundert Karrierechancen bot und die Familie zugleich mit zunächst einem, nach 1743 dann sogar mit zwei eigenen Regimentern zu dieser Aufrüstung beitrug. Wie Léopold Philippe von Arenberg und nach ihm weitere Familienmitglieder am Statthalterhof in Brüssel sowie am Kaiserhof in Wien um Rang und Einfluss kämpften und hierbei auch an beiden Orten hohe Ämter erwarben, schildert Sandra Hertel in ihrem Beitrag. Mit sechs von zwölf Beiträgen steht das 18. Jahrhundert als derjenige Zeitraum, in dem die Arenberger sich am Kaiserhof in Wien und bei den österreichischen Habsburgern in Brüssel als eine bedeutsame Amtsträgerfamilie fest etablierten, eindeutig im Mittelpunkt.

Selten war das vielbeschworene Talent des Adels zum Obenbleiben so sehr gefragt wie in der Zeit der Revolutionen am Ausgang des 18. Jahrhunderts. William Godsey führt aus, welch unterschiedliche Wege einzelne Familienmitglieder beschritten, um weiterhin eine aktive politische Rolle spielen zu können: Dabei ließ sich eine Mediatisierung der Familie nicht vermeiden, wohl aber widerstand man erfolgreich dem Zwang, sich nur noch einer Nation zuordnen zu müssen. Die Familie existierte fortan in mehreren Linien - eine französische, eine belgische, eine in Deutschland und eine in den habsburgischen Herrschaftsgebieten - und sicherte ihre transnationale Existenz auch dadurch ab, dass man sich um Karrieren bei unterschiedlichen europäischen Großmächten bemühte. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts fanden sich dann wieder mehrere Arenberg in Diensten der Habsburgermonarchie, wie Hayden-Hanscho in einem weiteren Beitrag ausführt.

Der Band vermittelt einen sehr guten Eindruck davon, wie es einer hochrangigen Adelsfamilie gelang, die eigene Eigenständigkeit durch geschickte Anpassung an die zeitspezifischen Rahmenbedingungen bis in das 20. Jahrhundert aufrechtzuerhalten, auch wenn der politische Charakter dieser Eigenständigkeit im 16. Jahrhundert ein anderer war als im 20. Zumindest aus der Perspektive der Adelsgeschichte hat es gleichwohl den Anschein, als ob die Kernelemente adeliger Identität auch die vielbeschworene Sattelzeit - allen Transformationsprozessen und Anpassungsleistungen zum Trotz - weitgehend unbeschadet weiterlebten. Geht es um die Strategien der Selbstbehauptung in der Familie Arenberg, sollte man wohl nicht von einem Bruch zwischen Vormoderne und Moderne ausgehen, sondern eher von Strukturen langer Dauer, die auch im 19. und im 20. Jahrhundert fortlebten.

Andreas Pečar

Rezension über: Das Haus Arenberg und die Habsburgermonarchie, in: Francia-Recensio, 2021-2

Rezension über William D. Godsey / Veronika Hyden-Hanscho (Hgg.): Das Haus Arenberg und die Habsburgermonarchie. Eine transterritoriale Adelsfamilie zwischen Fürstendienst und Eigenständigkeit (16.-20. Jahrhundert), Regensburg: Schnell & Steiner 2019, ISBN 978-3-7954-3299-7

https://doi.org/10.11588/frrec.2021.2.81586

Les ducs d’Arenberg connaissent une fortune historiographique peu commune parmi les grandes familles de l’aristocratie européenne. Une fortune certes récente, mais qui a pris une ampleur croissante sous l’influence croisée de l’histoire renouvelée des élites nobiliaires et de la cour, d’une histoire "transrégionale" dont les Arenberg présentent un cas d’étude évident, des possibilités infinies de fonds d’archives exceptionnels et enfin du soutien appuyé de la Fondation d’Arenberg qui a stimulé manifestations scientifiques et publications de très grande qualité aussi bien académique que matérielle dont témoigne du reste cet ouvrage, abondamment illustré et présentant un bel appareil cartographique.

Le présent volume, consacré à l’insertion de la maison ducale dans la monarchie des Habsbourg, est en réalité le sixième opus d’une collection intitulée "Geschichte des Hauses Arenberg in Europa", déclinée par environnements géographiques de la famille: 1. L’Eifel, 2. la Westphalie, 3. les Flandres et les Pays-Bas, 4. la Belgique francophone, 5. la France. Ce sixième volume s’attelle donc à un espace autrement plus vaste et complexe puisqu’il comprend à la fois les couronnes ibériques et d’Europe centrale, mais aussi indirectement le Saint-Empire romain germanique, choix qui induit quelques superpositions avec les volumes précédents. Le parti-pris est également d’épouser la longue période du lignage, depuis l’orée des temps modernes jusqu’au XXe siècle (en réalité davantage un long XIXe siècle qui s’achève avec la chute de la monarchie autrichienne), ce qui a l’avantage de mettre aussi bien en évidence les continuités que les ruptures à l’échelle de l’histoire de la famille.

Plus peut-être que pour les précédents volumes, le contexte politique et spatial joue un rôle heuristique évident: l’ambition des coordinateurs du volume est de se servir de la complexité de la monarchie des Habsbourg pour mettre en lumière les leviers de pouvoir actionnés par les Arenberg pour susciter leur ascension sociale et, partant, d’expliciter le statut exceptionnel acquis par cette famille qui a su jouer d’un ancrage frontalier, puis transfrontalier, des possibilités offertes par la configuration politique singulière du Saint-Empire et de la faveur princière. Les différentes contributions mettent bien en lumière ce constant balancement spatial entre plusieurs ensembles monarchiques, en particulier dans les périodes d’incertitude – à l’échelle du lignage comme des États – ou de rupture comme la Succession d’Espagne ou la Révolution et la période napoléonienne. Elles soulignent également l’habileté d’une famille, ni trop chétive, ni trop vaste, qui sut user de ramifications opportunes pour multiplier les ancrages solides quand les dynamiques nationales rendirent les frontières moins poreuses.

Après une introduction de William D. Godsey qui vise à rétablir le contexte dans lequel évolue la famille et les enjeux de cette trajectoire exceptionnelle, se succèdent douze contributions à la teneur essentiellement thématique. Renate Pieper retrace les premiers pas des Arenberg au sein de l’"Imperium" espagnol entre les XVe et XVIIe siècles, Martin Wrede l’engagement militaire au service de l’empereur et de la maison d’Autriche aux XVIe et XVIIe siècles.

Veronika Hyden-Hanscho montre comment l’alliance avec une famille milanaise très en cour à Vienne, les Carretto, a permis aux Arenberg de basculer de l’Espagne à l’Autriche au moment de la Succession espagnole, mais aussi de se constituer des réseaux d’alliances alors même que le premier mariage avec une famille autrichienne n’interviendra qu’en 1780. L’auteure fait ainsi émerger la figure centrale de la comtesse Marie-Henriette Carretto, mariée au 3e duc en 1684, et met également en lumière de fascinants phénomènes d’effacement de la mémoire familiale et de substitutions généalogiques.

Katrin Keller montre quant à elle, par l’étude des correspondances familiales qu’elle connait bien, comment le lignage, et en particulier la duchesse Marie-Henriette, gérait la distance entre Vienne et Bruxelles. Devenue veuve, celle-ci n’en conserve pas moins une influence remarquable qui lui vaut du reste un conflit durable avec son fils Léopold Philippe. Le rôle de ce dernier dans la gouvernance des Pays-Bas fait l’objet du chapitre suivant (Veronika Hyden-Hanscho). On retrouve ici la question du service et des difficultés de positionnement de l’aristocrate, à la fois semi-souverain en tant qu’immédiat d’Empire, et sujet des Habsbourg.

Guy Thewes s’attache ensuite à montrer le rôle militaire de Léopold Philippe, en particulier dans la réforme de l’armée menée par le feld-maréchal Daun et à laquelle il a tenté, sans succès, de s’opposer, illustrant les limites de son influence politique. Horst Carl propose d’élargir la focale à la question militaire en envisageant les carrières des Arenberg au XVIIIe siècle et notamment leur rôle dans les régiments wallons. Sandra Hertel clôture l’évocation d’un XVIIIe siècle particulièrement bien représenté par l’étude des carrières curiales menées par les Arenberg tant à Vienne qu’à Bruxelles.

Les trois derniers chapitres, rédigés par les deux directeurs du volume, concernent la période contemporaine. William D. Godsey étudie les stratégies déployées par la maison ducale pour survivre à la Révolution et à la période napoléonienne. Il développe l’idée que si la médiatisation s’avérait inévitable, elle n’a pas pour autant amené à une réduction du caractère transrégional de la famille, grâce à la spécialisation des ancrages des branches (française, belge, "allemande" et autrichienne) déjà montrée par Bertrand Goujon, et dont les solidarités ont permis de continuer à transcender les frontières. Veronika Hyden-Hanscho achève le volume par deux éclairages sur les carrières militaires à Vienne et le rôle éminent des femmes de la famille au XIXe siècle, complétés d’une notice sur le patrimoine immobilier dans la monarchie des Habsbourg et en Italie.

En résulte l’impression d’une certaine autonomie ("Eigenständigkeit") acquise à l’égard des États, d’une liberté de mouvement permise par la multitude des cartes politiques, sociales et territoriales que la maison avait en main et qui lui a assuré pérennité et capacité à surmonter les affres des crises et des révolutions sans entamer son statut aristocratique et l’éminence de sa position. Faut-il dès lors voir dans les Arenberg un archétype du Gotha?

Les études sur la période contemporaine (on pense à la somme de Bertrand Goujon) permettent de répondre par l’affirmative. En revanche, c’est peut-être moins vrai pour la période moderne. Si William D. Godsey restitue dans son introduction les Arenberg dans un ensemble de familles aristocratiques dont les Salm, Croÿ, Rohan ou Deux-Ponts, combien ont pu se prévaloir d’une réussite aussi éclatante et surtout d’une telle ouverture européenne? À force de représenter les Arenberg comme l’arbre qui cache la forêt aristocratique, on oublie que cette dernière était sans doute composée d’essences beaucoup plus diverses. Si la multiplication des études sur cette maison prééminente permet assurément d’ouvrir la voie à une histoire globale de ces élites transnationales ou transrégionales, elle ne saurait en constituer un substitut.

Éric Hassler, Strasbourg