Eyn guter Nachbawer ist ein edel Kleynodt

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Autor

Peter Neu

Herausgeber

Arenberg Foundation

Jahr

2022

Sprache

German

Eyn guter Nachbawer ist ein edel Kleynodt

In der Schrift wird das Nebeneinander der benachbarten Territorien Grafschaft Blankenheim und Herzogtums Arenberg untersucht. Diese Nachbarschaft war – wie bei Nachbarn üblich – sehr wechselhaft. Auf Zeiten schöner Eintracht folgten auch Zeiten heftigen Streits. Während die adeligen Familien der Grafen von Manderscheid-Blankenheim und der Herzöge von Arenberg fast immer respektvoll und gesittet miteinander umgingen, wie es sich für adelige Standesgenossen geziemt, war das Nebeneinander der Untertanen oft über Jahrzehnte durch Streit und üble Nachreden gekennzeichnet. In den Streitereien ging es meist um ungenaue Grenzen, um Weide- und Waldrechte. Da Grenzvermessungen erst in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgten, gab es hinreichend Anlass zu Streit zwischen benachbarten Ortschaften. Schließlich war es auf den Eifelhöhen nicht immer leicht, für die Schaf- und Viehherden ausreichend Futter zu finden. Die Auseinandersetzungen endeten nicht selten in handfesten Schlägereien, an denen ganze Ortschaften beteiligt waren und bei denen es immer auch zu Verletzten kam. In den großen Wäldern bedienten sich die Blankenheimer wie auch die Arenberger anscheinend oft nach Bedarf, ohne auf die Rechte der Nachbarn zu achten. Vor allem bei Nacht kam es vor, dass ganze Banden ihrer Arbeit nachgingen. Da dies nicht geräuschlos zugehen konnte, wurden dann hin und wieder alle männlichen Einwohner benachbarter Orte mobilisiert, um das Abholzen zu verhindern und um angebliche eigene Rechte gewaltsam zu verteidigen. Ein besonderes Kuriosum: Im Arenberger Ort Dorsel war zeitweise im 18. Jahrundert der Ortspfarrer der Anführer einer Holzbande. Weil der Pfarrer sich beim Zusammentreffen mit den Ahrdorfern nicht rechtzeitig retten konnte, geriet er in „Gefangenschaft“ der Blankenheimer. - Ein weiteres Nachbarschaftsproblem entstand durch die zahlreichen Zollstellen, die anscheinend oft willkürlich eingerichtet wurden und die zum Ärgernis für die Nachbarn werden konnten. – In der Abhandlung geht es also vor allem um das Leben auf dem flachen Land bis zum Einmarsch der französischen Revolutionstruppen im Jahre 1794.

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